Bock auf Rhön

Spontan, authentisch, unvergesslich!

Zugegeben: Die Rhön war für uns ein ungeplanter Urlaubsort. Meine Freundin und ich waren auf der Suche nach einem ruhigen Ort, der leicht und schnell von Frankfurt aus zu erreichen ist. Bei unserer Recherche sind wir auf das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön gestoßen; Gerade starteten die Rhönschaf-Genießerwochen. Also packten wir die Sachen, stiegen in den Zug und fuhren mit den Öffentlichen in die Rhön.

Mit den Buslinien konnten wir zu den umliegenden Zielen fahren. Wir entschieden uns, Bischofsheim anzufahren und von hier unsere Rundwanderung, um den Heidelstein zu machen. Schnell waren wir abseits des Trubels, mitten im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön; Pfade führten uns über Brücken und Wäldchen. Die herbstliche Färbung der Bäume, die sich im Wind wiegenden Gräser und die Weitblicke ließen uns den Freiraum spüren. Plötzlich hörten wir es meckern und bald sahen wir sie – einen Schäfer und seine Rhönschafe, dazwischen ein paar Ziegen. Das Gespräch mit dem Rhönschäfer hat uns berührt; er gab uns Einblicke in seinen Alltag und lud uns zu dem traditionellen Weideabtrieb am nächsten Tag ein. Bevor wir unsere Wanderung fortsetzten, machten wir noch ein Selfie mit Rhönschafen und Schäfer. Wir stellten fest, dass die neugierigen Vierbeiner ein großes Interesse hatten, mit auf das Foto zu kommen. Mit dieser schönen Begegnung und wunderbaren Eindrücken von der Landschaft kehrten wir zum Gasthaus zurück.

 

 

Unser Gastgeber tischte uns zur Erfrischung eine Heulimonade und eine Rhöner Brotzeit mit echten Leckerbissen auf: frisch gebackenes Holzofenbrot, selbstgemachter Kochkäse, Rhöner Biosphärenschinken und Lammsalami. Dazu ein Frankenwein aus Hammelburg. Müde und glücklich fielen wir in die Betten.

Am nächsten Morgen starteten wir gut gelaunt mit einem Rhöner Frühstück und fuhren mit dem Hochrhönbus zum jährlichen Weideabtrieb nach Ginolfs. Der Weideabtrieb war für uns ein Genuss - und zwar für alle Sinne. Die Rhöner plauschten – Jeder mit Jedem; es gab Musik, einfache Gerichte, die seit Jahrhunderten überliefert sind. Wir hörten Geschichten, manchmal rätselten wir auch, was sie sagten. Das Rhöner Platt ist vielerorts verschieden. Und dann kamen die Herden von den Bergwiesen, geführt von ihren Hirten. Was wir sahen, wurde durch einen Moderator fachlich begleitet. Wir erfuhren, was die Landwirtschaft damals wie heute ausmacht und die Rhöner bis heute prägt. Stolz kultivieren die Rhöner altes Wissen; das Lebensmittelhandwerk ist hier RetroKult.

Und wie immer, war es auch diesmal: Wenn´s am schönsten ist, muss man wieder gehen. Schnell kauften wir noch einige Produkte ein, damit wir für zu Hause noch Erinnerungen hatten. Glücklich mit den Erinnerungen und entspannt kehrten wir nach Frankfurt zurück. Eins wussten wir: da müssen wir noch einmal hin. Wir freuen uns auf unseren nächsten Rhönbesuch!

 

Carolin aus Frankfurt