Im Herbst, wenn die Welt wieder etwas ruhiger wird, besinnt man sich gern auf alte Werte. Und entdeckt dabei so manch eine Überraschung. Die traditionellen Werte sind nämlich annähernd alle auch heute neu erstrebenswert. Sensibel und bewusster Umgang mit der Natur und Lebensmitteln, nachhaltiges Leben über kurze Wege und ressourcenschonend sein – das beschäftigt uns doch auch heute (wieder).
Tradition in Freilandmuseen erleben
Die Traditionen und Brauchtümer der Region verraten bei genauerer Betrachtung viel über die Rhöner selbst. Warum sind wir wie wir sind? Natürlich liegt das unter anderem in der Herkunft begründet.
In den zwei nun vorgestellten Freilandmuseen kann man nicht nur sehen, wie vor 100-300 Jahren die Rhöner gelebt haben, sondern in manchen Fällen das auch selbst erleben.
Schau doch mal in die Veranstaltungskalender und nehmt am nächsten Termin des Brotbackens oder des Bieranstichs teil – es sind großartige Erlebnisse, die dir noch lange in Erinnerung bleiben. Und wer weiß: Vielleicht färbt Dein herbstliches Rhön-Erlebnis auch ein bisschen auf dich ab.
Fränkisches Freilandmuseum Fladungen
Im OpenAir-Museumsdorf am Ortsrand von Fladungen ist ein vollständiges Dorf entstanden. Hier sind neben Wohnhäusern auch landwirtschaftliche Gebäude, eine Kirche, eine Schule und vieles mehr angesiedelt. Und was noch beeindruckender ist: Diese Gebäude sind nicht neu geschaffen worden. Sie wurden von ihren originären Standorten abgetragen und in Fladungen in anspruchsvoller Detailarbeit wieder aufgebaut. Außerhalb des Geländes kann auch eine Dampflok bestaunt werden.
Im Museumdorf Tann können drei landwirtschaftliche Gehöfte betrachtet werden. Idyllisch mitten im alten Ortskern der kleinen Rhönstadt gelegen, taucht man dabei fast in die Zeit vor 200 Jahren ein. Im Hintergrund die Stadtmauer und das örtliche Schloss komplimentieren dabei das Erlebnis des Freilandmuseums.
Aber der Herbst war auch für die Rhön und ganz Deutschland eine bewegende Zeit – wurde nicht im Herbst Deutschland wieder vereint? Besonders in der Rhön konnte diese Geschichte direkt erlebt werden, da die Deutsch-Deutsche Grenze viele Jahre unseren Natur- und Kulturraum teilte. Heute wird viel dafür getan diesen Teil unserer Heimatgeschichte nicht zu vergessen. Zahlreiche Museen in der Rhön ermöglichen es Rhönern und unseren Gästen die Begebenheiten dieser Zeit nachzuvollziehen. Mit den in den Museen gewonnenen Eindrücken wird das Bestreben für ein gemeinsames Europa bestärkt.
Willst du auch diese Geschichten kennenlernen? Hier eine kleine Auswahl an Erlebnispunkten:
Mahn- und Gedenkstätte Point Alpha bei Geisa und Rasdorf
„Der heißeste Punkt im Kalten Krieg“ – War das wirklich so? Was bedeutet das für all die Menschen, die in der Rhön wohnen/wohnten?
Ein Besuch in der Mahn- und Gedenkstätte Point Alpha zeigt nicht nur die Bedeutung dieser Zeit für Europa und Deutschland auf. Auch und besonders widmet sich das Museum den großen und kleinen Geschichten, die von Rhöner zur Zeit der Deutschen Teilung und Wiedervereinigung geschrieben wurden. Abschließend kann auch die Auswirkung auf die Rhöner Natur erfahren werden. Dort brachte der Grenzstreifen, der jetzt als Grünes Band bekannt ist, auch einen Gewinn zutage.
Skulpturenpark Deutsche Einheit bei Henneberg und Eußenhausen
Am ehemaligen Grenzübergang Eußenhausen-Meiningen wird auf kreative Art an die Geschichte Deutschlands und Europas zur Zeit der Grenze gedacht. Das Grüne Band wird dort mit Hilfe von zahlreichen großen Kunstwerken bunt. Ob nun aus Glas, Stahl oder Holz – jedes Kunstobjekt erinnert auf eigene Art und Weise an einen Aspekt der Deutsch-Deutschen Teilung.
Darüber hinaus wird auch in zahlreichen Heimatmuseen der Rhön zu diesem Thema berichtet.
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Unsere Tourentipps für den Herbst
Natürlich gibt es mehr als „nur“ Ausflugsziele im Rhöner Herbst zu entdecken. Unsere Tipps für eure Wander- und Radtouren durch die herbstliche Rhön haben wir euch im Tourenportal zusammengestellt.